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Das Regensburger Kultlabel Ant-Zen ist immer wieder für eine Überraschung gut und steht seit Jahren für
einen konstant hohen Qualitätsanspruch. Anders als bei vielen kleineren Verlagen, die Minimalauflagen für einen kleinen
Kreis von Sammlern produzieren schaffen Ant-Zen den Spagat zwischen Publikumserreichbarkeit und optischer Extravaganz. So auch
bei "One Fine Day In The Pyramid", dem neuen Album von MONOKROM, das stilecht in Verbandsstoff verpackt ist. Die Mumie lässt grüßen.
Aus dem Fich-Art-Umfeld stammend, das heißt der Dunstkreis rund um Asche, Morgenstern, ARS Moriendi, The Rorschach Garden und anderen,
zeigen sich MONOKROM keineswegs überraschend auf "One Fine Day In The Pyramid" sehr harsch, brutal und partiell unverschämt rhytmisch.
Denkt man hier spontan an frühere Ant-Zen Acts wie Contagious Orgasm oder Pineal Gland - der Vergleich wäre gerechtfertigt.
Brachiale White Noise-Wände drücken einen beim lauteren Genuss der Platte regelrecht in den Sessel.
Durch geschickt
in diesen alles andere als Tourismustauglichen Klangwald eingeflochtene Samples und den akzentuierten Einsatz von
Vocals erschafft man eine panische, entrückte Stimmung. Wenn dann unerwarteterweise mit einem mal ungeheuerlich groovende Beats einsetzen, könnte
der Schockmoment nicht größer sein. Buh! Wir sind Mumien und haben Spaß! Rhytmuslastige Tracks wie "Wit Ga-Wiz" oder "Wunk" könnten glatt von Synapscape beigesteuert worden sein.
Sind sie aber nicht, auch wenn der Verdacht auf Schützenbeistand aus dem Fich-Art-Clan durchaus berechtigt wäre.
Zusätzlich zu den acht Songs gibt es noch ein sehr unterhaltsames Video zu besagtem "Wit Ga-Wiz", in dem ein Haufen postmortal aktive Mummifizierte
passende Bewegungsabläufe auf schwarzem Grund zum besten Geben. Der Schnitt und die nur leicht eingesetzten digitalen Effekte machen
das Video letztendlich zum berühmten Sahnehäubchen, welches den (hoffentlich noch lebendigen) Hörer dann endgültig zum wiederholten Herauskramen eines Tonträger zwingt.
"One Fine Day In The Pyramid" ist ein Album, bei dem der Ausdruck ´Pain In The Ass´ auch im Bezug auf Musik endlich wieder eine
positive Konnotation bekommt. Tut-Anch Amun steht hinter MONOKROM. Hail The Mummies!
Andy Monokrom - Myspace Seite
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