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Wars & Masquerades

band: Cauda Pavonis
label: CPX Records
type: CD Album
Andys Bewertung

4 von 5 GNARKS!
 
CAUDA PAVONIS aus England sind eine der wenigen neuen Institutionen im mittlerweile größtenteils trockengelegten Gothic Rock Sumpf und das Vorgängeralbum zu "Wars & Masquerades", "Sigil", gilt für viele als eine der wichtigsten Gothic-Veröffentlichungen im neuen Millenium.
 
Chase The Morning!

Das Wort ´Gothic´ beschreibt im Alltagsgebrauch als auch in der Musik eigentlich alles - hauptsache die betrachteten Objekte tragen schwarz. In den 90ern zu einer Neoromantik-Ästhetik vor allem in Kontinentaleuropa umgedeutet, hat man sich immer mehr von den ´trashigen´ Wurzeln in den Armen von Bela Lugosi, vom psychedelischen, von der zynischen Postpunk-Attitüde der frühen 80er Jahre entfernt. CAUDA PAVONIS kehren dort geistig für einen inspirierenden Kurzurlaub ein und tragen die ihnen am ehesten zusagenden Elemente mit in das neue Jahrtausend. Der Erfolg ihres mittlerweile ausverkauften Albums "Sigill", welches von vielen als das beste Gothic Rock Album der letzten Jahre gesehen wird, gibt ihnen auf diesem Kurs durchaus recht.

Die Engländer sind bei der Umsetzung jedoch keineswegs retro, machen Spaß und philosophieren nicht lange darüber, wieso sie denn nun schwarz und nicht blau tragen. Einfach so. Die rauchige, voluminöse Stimme von Sängerin Su Wainwright weiß immer wieder aufs neue zu faszinieren und macht es im übrigen auch relativ einfach einige Stücke mit abzufeiern, versteht man doch dank klarer Aussprache jedes Wort. Hinzu kommen morbid-synthetische Jahrmarktmelodien und Genretypische Flangegitarren, die zusammen den unverkennbaren Stil von CAUDA PAVONIS ausmachen. "Wars & Masquerades" selbst setzt sich aus neun Studiotracks zusammen und drei "CPX" (?) Versionen der Stücke "Queen Of Air & Darkness", "Nine To Five Freakshow" und "Love Like Broken Glass". Bis auf ein paar Aufnahmegeschuldeten ´Ausrutscher´ funktioniert "Wars & Masquerades" als richtiges Stimmungsalbum, dass vor allem auch Lust auf Konzerte von CAUDA PAVONIS weckt.

Und gerade auf den Brettern, die die Welt bedeuten brillieren die Briten um so mehr und machen die kleinen, etwas nackten Schönheitsfehler der Studioproduktionen um einiges wett.

Andy
Cauda Pavonis - Band Homepage