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Omne Ensis Impera

band: Arditi
label: Equilibrium
type: CD Album
Andys Bewertung

2,5 von 5 GNARKS!
 
Was mit The Moon Lay Hidden Beneath A Cloud und Albin Julius´ späterem Spin-Off Der Blutharsch begann, hat sich über die Jahre hinweg zu einem selbstständigen Genre mit eigener Symbolik und eigenen musikalischen Spielregeln entwickelt. Die Rede ist von ´Military Pop´ oder ´Martial Industrial´.
Je nach künstlerischem Selbstverständnis der Band wird das Etikett ein wenig verschoben, die Essenz könnte bei all jenen Bands jedoch nicht ähnlicher sein. Man singt moderne Heldenepen, kokettiert auffällig oft mit totalitärer Ästhetik oder feiert apokalyptische Endzeitvisionen.

ARDITI gehören zu den etablierten Vorzeige-Genrevertretern, die sich für keinen der oben aufgeführten Stereotypen zu schade sind. Der Unterschied zu vielen anderen Projekten dieser Art ist jedoch der, dass man sie im Gegensatz einem Gro der in der ´Szene´ mit Lorbeeren bedachten Myspace-Heroen dieser Tage künstlerisch ernst nehmen kann. Ihr neuester, jüngst bei Equilibrium Music erschienener Longplayer "Omne Ensis Impera" steht ganz in der Tradition des ´Martial Industrial´ und leidet an den typischen Symptomen der im Genre beliebten Angst vor dem Identitätsverlust.

Aus jeder Ecke schallt es "Keine Experimente!" und was einst Konrad Adenauer für seine Partei zum Programm machte, stellt heute die ideale Beschreibung von "Omne Enis Impera" dar. In der Essenz bietet das Album wie schon der Vorgänger "Standards Of Triumph" (ebenfalls Equlibrium Music) reichlich durch Orchester-Samples und Marschtrommeln heraufbeschworenen Heldenpathos. Gemessen an der Veröffentlichungsflut von ähnlichen Künstlern weiß sich der Longplayer durch das vielbeschworene ´gewisse Etwas´ und den obendrein schön gestalteten Digipak dennoch abzuheben.

Was dieses ´gewisse Etwas´ nun eigentlich ist, das muss jeder selber herausfinden.
Eine befriedigende Antwort darauf fand ich nicht - Replay.

Andy
Arditi - Band Homepage