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Area Keloza

band: Lingouf
label: Ant-Zen
type: CD Album
Andys Bewertung

3,5 von 5 GNARKS!
 
Bumm-Tschakk! Wie ein Rhytmus-Rübezahl rumpelt "Area Keloza", das Ant-Zen-Debüt des französischen Hardcore-Fetischisten LINGOUF, durch die Boxenverdrahtung und scheint auf dem Weg zum Lautsprecher einiges an Unheil anzurichten. Zwischen LINGOUFs Zeit auf dem in französischen Electronic-Hardcore-Kreisen populären Ark-Aik-Label und "Area Keloza" scheinen Äonen zu liegen.

Jedes einzelne der meist über 10-minütigen Stücke ist ein in sich geschlossener Kreislauf aus sich ständig überrollenden zerhackten Rhytmus-Strukturen und mächtigen 4/4-Beats, die immer wieder unverhofft einsetzen.
 
Wo man umgangsprachlich viele Industrial-Veröffentlichungen der härteren Gangart gerne als ´kaputt´ oder ´krank´ bezeichnet, würde der Breakcore-Fan eher auf ein gepflegtes ´völlig durch´ zurückgreifen. In der Essenz passen alle drei Attribute perfekt auf den Sound von LINGOUF, der einem einfach keine Ruhe lässt und steigert den eigenen Tatendrang ungemein.
 
Man mische also Imminent, Elemente der Venetian Snares, nehme einen Künstler, der ´völlig durch´ ist und man landet am Ende ungefähr in dem Loch, aus dem das Ungetüm LINGOUF wohl auch gekrochen ist.

Eine besondere Erwähnung verdient im übrigen das kunstfertige Artwork, dass man fast schon als Burtonesk bezeichnen könnte und wie schon bei früheren Veröffentlichungen aus der Feder von Meister LINGOUF selbst stammt. Mehr ´spooky´ als gespenstisch, so versprühen die Bilder die Wahrnehmung von Tristesse durch Kinderaugen.

Bei all den großen Pluspunkten muss man leider sagen, dass man manche Stücke etwas kürzer hätte fassen können, um den Wiedererkennungswert zu steigern. So als ganz untristes ´Tüpfelchen auf dem I´.

Dennoch: "Area Keloza" überrollt einen, nimmt einen in die Mangel und nach dem letzten Klang des Schluss- und auch Titelstücks ´Area Keloza´ fühlt man sich wie nach 10 Stunden Hochleistungssport. Tot aber glücklich.
Andy
Lingouf - Band Homepage