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The Place To Bleed

band: The Other
label: FiendForce
type: CD Album
Mos Bewertung

4,5 von 5 GNARKS!
 
Die deutsche Horror-Punk Band THE OTHER legt mit „The Place To Bleed“ ihren nun mehr dritten Longplayer vor, der gewissermaßen auch den Werdegang der Band in den letzten Jahren widerspiegelt.
Was mit dem überraschend eigenständigem Erstling „They`re Alive“ begann, findet hier seine Vollendung. Der Sound ist bedeutend erwachsener geworden und braucht sich nicht mehr hinter dem schon lange in dem Sumpf der Belanglosigkeit versunkenem Übervater Misfits verstecken, der eh nur noch im „wer bringt den bescheuertsten Merchartikel auf den Markt?“-Wettbewerb glänzt.

Genauso wie sich die Band –nicht zuletzt durch exzessives Touren und eine immer besser gewordene Show- von Minifestivals wie dem Under Cover Of Darkness und Auftritten in kleinen Spelunken bis zu einer USA-Tour und ständigen Gigs auf den großen Festivals der Gothic-Szene hochgearbeitet hat, wirkt dieses Album insgesamt größer, besser, gereifter und trotzdem noch integer.

Man bedient sich natürlich der klassischen Horrorthemen, doch der Sound in den Mord, Blut und div. Monster eingebettet sind überrascht mit teils sehr direkten Anleihen aus Metal und Gothic, bei denen man sich fragt warum die eigtl. noch nie so direkt zu spüren waren, denn die stehen der Platte verdammt gut!

Der Gesang erscheint ein ganzes Stück klarer und die Arrangements der einzelnen Songs sind insgesamt auch ausgefallener geworden ohne dabei ihre Zugänglichkeit zu verlieren. Die für gute Konzerte unablässlichen Singalong-Parts sind natürlich auch noch reichlich vorhanden und dabei so gehalten, dass man nach sieben Bier noch gut mitträllern kann. Das Album bietet eine gute Mischung aus schnellen Uptempo-Nummern („Become Undead“, „Return to the House of Usher“ und „Graveyard Rodeo“), melodischen und von Pathos getragenen Hymnen („The Murder In The House Of Wax“, „Moonlight Mayhem“) und einem kleinen Ballädchen („Black Angel“). Die allergrößte Überraschung des Albums dürfte dann aber der komplett in deutsch gehaltene Song „Der Tod Steht Ihr Gut“ sein. Klingt beim ersten mal arg gewöhnungsbedürftig, aber entfaltet dann mehr und mehr Hitpotential. Nebenbei darf man noch fleißig grübeln wer diese so vertraute, aber namentlich nicht genannte Gastsängerin ist.

Insgesamt ein wirklich gutes und abwechslungsreiches Album, dass die Transformation der einst aus der Coverband Ghouls hervorgegangenen THE OTHER zu der endültig eigenständigen und viel respektierten Band, die sie heute sind mehr als nur unterstreicht.

Mo
The Other - Band Homepage


Übrigens:Das Album ist auf Cd und Lp erhätlich. The Other werden diesen Oktober auch im Rahmen der „Hell Nights“-Tour mit Zombina & the Skeletones, Blitzkid und der Fluch auftreten.