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Farscape I + II

band: Klaus Schulze & Lisa Gerrard
label: SPV
type: 2CD Album
Andys Bewertung

4 von 5 GNARKS
 
Nur ein Jahr nach seinem letzten Album "Kontinuum" präsentiert uns KLAUS SCHULZE mit "Farscape I + II" bereits sein nächstes Werk. In Zusammenarbeit mit der australischen Sängerin LISA GERRARD, Stimme der legendären Dead Can Dance und beteiligt an unzähligen Soundtracks (u.a. Gladiator, Ali und Fateless), versprach das jüngste Kind der Familie SCHULZE schon im voraus sehr interessant zu werden.

Die ersten Teaser-Videos auf Youtube bestätigten diesen Eindruck, auch wenn man anfangs befürchten musste, dass der Gesang von LISA GERRARD nur sehr dumpf und vage präsent sein würde. Zwei CDs und doch nur sechs Lieder weiter kann man diese Befürchtung getrost zurückweisen, ist "Farscape I + II" doch eine hochqualitative Veröffentlichung in bester KLAUS SCHULZE-Tradition, bei der jeder jeder einzelne Parameter genauestens durchdacht wurde.

Alles andere hätte bei SCHULZEs Biographie auch enttäuscht. Als Teil von Tangerine Dream maßgeblich an der Schaffung ihres ersten Albums "Electronic Mediation" beteiligt, verließ er die Gruppe kurz darauf und konzentrierte sich nach einem Zwischenstopp bei Ash Ra Tempel auf seine Solokarriere, die ihn letztendlich zum bedeutendsten Vertreter der Berliner Schule der 70er Jahre machte. Als Pioniere der elektronischen Musik zeichnete sich die Berliner Schule vor allem durch extrem lange Stücke aus, die von immer wiederkehrenden Sequenzmustern und langen Soli geprägt waren und in ihrer damaligen Zeit ein absolutes klangliches Novum darstellten. Eben auf diese Kniffe, technisch perfekter denn je arrangiert, greift KLAUS SCHULZE auch bei der Komposition von "Farscape I + II" zurück und schafft zusammen mit der ätherischen Stimme LISA GERRARDs eine hypnotische Atmosphäre, der man sich bis zum Schluss dieses Werkes nicht entziehen kann.

KLAUS SCHULZE beweist ein weiteres mal, dass er zusammen mit Karl Bartos und viele anderen Klangpionieren aus dem Olymp der elektronischen Musik nicht mehr wegzudenken ist. Mit LISA GERRARD hat er obendrein auch noch die richtige Muse gefunden.

Andy
Klaus Schulze - Künstler Homepage