GNARK.COM

Es gibt wenige Bands, die sich mit so ruhiger, atmosphärischer Musik so etablieren konnten wie BOHREN & DER CLUB OF GORE. Ihr neuestes Album ist ein klarer Entwicklungssprung zum Vorgänger “Geisterfaust”, verlässt man doch langsam die Düsternis früherer Tage. “Dolores” ist mehr ein langsames Aufwachen aus einem bösen Traum. Mit Ruhe holen die aus Nordrhein-Westfalen stammenden Doom (oder eher Gloom?)-Experten langsam aus und schicken einen auf eine Reise durch die eigenen Gedanken.

Man läuft, sieht sich um, verlebt den Tag im festgefahrenen Muster. Man ist taub, die Umgebung erdrückt einen, weist einen zurück. Irgendwann landet man in einer Bar, in der Musik gespielt wird. Allem in diesem Raum wohnt eine merkwürdige Weltfremdheit inne, die man trotz aller Anstrengungen nicht fassbar machen kann. Die eigenen Gedanken drehen sich im Kreis. Das fahle Licht alter Straßenlaternen leuchtet durch Löcher in den Fensterplatten an der Wand gegenüber. Stellt man sich die Stimmung an besagtem Abend nach einem Konzert auf der kleinen, windschiefen Bühne vor, das mit einer verzweifelten Darbietung von “Gloomy Sunday” beendet wurde, hat man einen ungefähren Eindruck von “Dolores”. Trotz des emotionalen Tauwetters bleiben das einfach Abende, an denen man sich nicht mit ´Gute Nacht´ verabschiedet.

Andy

Bohren & Der Club Of Gore - Band Homepage