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Merchant Of Death

band: Ginger Leigh
label: MASUNO
type: CD Album
Andys Bewertung

4,5 von 5 GNARKS
 
Schon mit dem Intro und Titelstück "Merchant Of Death" des gleichnamigen Albums haben GINGER LEIGH einen Stein im Brett. Typisch-arabische Klangelemente, ein simpler, aber hypnotischer Rhytmus und eine unüberschaubare, facettenreiche Landschaft unterschiedlicher Sounds, die um das tragende Bumm-Ramsch-Ramsch herumschwirren.

Erinnerungen an Muslimgauze kommen hoch, ist doch der Sound wahnsinnig nah an Bryn Jones´ Glanzmomenten. Industrial-Elemente in der Spielart des Esplendor Geometrico Albums "Sheikh Aljama" machen das Rahmengerüst des Albums aus und so findet man GINGER LEIGH irgendwo zwischen diesen beiden Referenzen wieder. "Merchant of Death" lässt sich am besten als industriell angehauchtes Ethno-Album begreifen und stellt sich in der Kernaussage - wie der Name schon suggeriert - gegen die Flut von Waffenhändlern, die desolate Regime in Afrika unterstützen. GINGER LEIGH setzt hierbei auf zwei Elemente: Ein relativ ruhige, behäbige orientalische Grundnote der Songs auf der einen Seite und unangenhme Noise-Einlagen, verstörende Samples und sonstigen Audio-Terror auf der anderen. Mal obsiegt die ruhige, dann wieder die unterschwellig-aggressive Seite von "Merchant Of Death" und erzeugt dadurch eine Grundspannung, die sich bis zum Finale "al-Ironman" in ihrer Intensität immer weiter steigert.

Ein großartiges Album also, das eigene Akzente setzt, Traditionen aufgreift und nach eigenem Ermessen weiterentwickelt oder gar einreißt.

Andy
Ginger Leigh - Künstler Homepage