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Mit den Samplern des Gothic Magazins verbindet mich nur bedingt etwas, außer der Tatsache, dass der erste ´schwarze´ Sampler,
den ich mir je zugelegt habe, aus deren Verlag stammte. Das war vor acht Jahren. Und in all der Zeit hat man leidig
erfahren müssen, dass viele Magazin-Sampler leider nicht unbedingt ihr Geld wert waren, einmal von der ganz frühen "Mystic Sound Sampler"-Reihe
des Zillo vielleicht abgesehen. Falsch gedacht, denn auch wenn man mit Electro und anderen zeitgenössischen Erscheinungen eher wenig
anfangen kann, gibt es zumindest auf den "Gothic"-Samplern hin und wieder einige Perlen zu entdecken. Da es sich um Mid-Price Veröffentlichungen
handelt, also gelegentlich sogar eine lohnenswerte Anschaffung. Pauschal will ich das nicht unterschreiben, aber im Einzelfall durchaus.
"GOTH Is What You Make It" ist eine zusätzliche Samplerreihe, die neben den normalen "Gothic"-Compilations besteht und aktuelle
Entwicklungen und Bands vorstellt, die noch am ehesten im Wave / Gothic-Kontext stehen, ohne dabei jedoch allzu dogmatisch vorzugehen.
Was ist also geboten? Neben alten, teilweise wieder auferstandenen Bekannte wie CHARLES DE GOAL, HEDERA (das neue Projekt der ehemaligen Die Laughing-Sängerin) oder HATESEX
findet sich die Créme de la Créme des Düstergitarrennachwuchses wieder: BLOODY, DEAD & SEXY, SOLEMN NOVENA, THE ETERNAL FALL, GOLDEN APES, JOY DISASTER
und viele andere, auf die später noch eingegangen werden soll. CD 2 widmet sich vor allem dem minimalelektronischen Spektrum
und so verwundert auch die Präsenz von THE RORSCHACH GARDEN, QEK JUNIOR, SUICIDE BOOTH, DIE PERLEN oder dem ASCII.DISCO-Seitenprojekt BLACK ORCHID
auch nicht weiter. WAVING NOT DROWNING und 83 BIT sollen hier einmal zum Reinhören ans Herz gelegt sein! Enttäuschungen kennt der Sampler eigentlich nur eine herbe, sowie eine mittelklassige: HEDERA scheitert vielleicht an den zu hohen Erwartungen
an der billigen Sytnhie-Plätscherei und THE OTHER klingen bei "Der Tod Steht Dir Gut" nach Wolfgang Petry meets ASP doing Punk Rock á la Misfits.
Hit-Potenzial hat der Track jedoch durchaus.
Überhaupt ist es selten, dass eine Compilation in diesem Sektor Publikumsfreundlich zusammengestellt und zugleich auf musikalischen Pluralismus
der qualitativeren Art gepocht wurde. Es gibt viel zu entdecken und so ist "GOTH is what you make it 7" und artverwandtes die ideale Ausgangsbasis,
sich mit aktuellen Entwicklungen jenseits des Hellectro- und Ibiza-Einheitsbreis der Club-Szene vertraut zu machen. Ob man jetzt
das Magazin-typische Cover-Model-Ist-Wichtig gutheißt, steht hier natürlich nicht zur Debatte.
Andy
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