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Hier liegt es nun also, das neueste Werk von Christian Erdmanns Projekt TRIARII. Ein schwarz gehaltenes
Cover mit Adlerkopf auf einem verwaschenen Sepia-Hintergrund als einzige Dekoration in einem Jewelcase.
Schwarz als Kontrast zum weißen Vorgänger "Piece Heroique", den man aus heutiger Sicht schon beinahe als Instant-Klassiker
im Apocalyptic-Genre bezeichnen kann. "Muse In Arms" heißt der neue Longplayer und bei den unheilvoll grollenden
Soundpassagen des Intros "Birth Of A Sun" weiß man auch, warum besagte Muse in Waffen steht.
"Muse In Arms" präsentiert sich noch ein Stück epischer als der Vorgänger, ist mehr Weltuntergangs-Soundtrack als Military Pop,
da Erdmann lediglich zwei Songs seine Stimme hinzufügt und die restliche Wirkung den wesentlich ausgefeilteren Arrangements überlässt.
Interessant ist von den beiden Tracks mit Gesang vor allem "Europa". Thematisch im Neofolk-Sektor schon bis zum Erbrechen und ohne
große Neuerungen abgegrast, wirkt dieses Stück viel mehr wie eine Liebeserklärung an die bewegte, brutale Geschichte des Kontinents und seiner
Menschen, ohne es nötig zu haben, plakativ auf Euronationalisten-Niveau herabzusinken. Kombiniert mit der bedrückenden Untergangsstimmung
und dem peitschenden Orchester bekommt auch die Textstelle "Swastikas Rising" eine gänzlich andere Deutung, als die oberflächlich bis dümmlichen
Wortspiele gewisser Neofolk-Gruppen. Eindeutig der ´Hit´ des Albums. Vor dem inneren Auge sieht man Kolonnen von Menschen begeistert in einen völlig sinnlosen,
Tod rennen, für Werte, die von ihnen selbst bis zum Erbrechen pervertiert wurden. Die ´Lesart´ des Albums ist natürlich in der Gesamtbetrachtung bedeutend und so wird wohl jeder andere Tendenzen verorten.
Für mich fängt "Muse In Arms" den pseudoreligiösen Charakter von kriegslüsternen Massenbewegungen und deren Fatalismus
ein, während die Sonne und Musen stumme Beobachter einer absoluten Zerstörung und Entgrenzung aller vorherigen Maßstäbe darstellen, die nur passiv einzugreifen vermögen.
Auch wenn wesentlich weniger ´Hits´ als noch auf "Piece Heroique" enthalten sind, ist "Muse In Arms" musikalisch ausgereifter,
durchdachter und in sich geschlossen. Dank dem Mastering von Jouni Havukainen (In Slaughter Natives) ist auch hier wieder
die Klangqualität ein Grund, wieso TRIARII mit Album drei weit über aller aktueller Konkurrenz in diesem Bereich stehen.
Andy
http://www.triarii.de
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