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Das japanophile Rhytmic Noise Projekt MONO NO AWARE veröffentlicht nun auf dem Dortmunder Label Hands Productions das mittlerweile vierte Studio-Album,
namentlich “Ketoujin”. Nach einer Reihe von Sampler-Beiträgen bietet "Ketoujin" nach drei Jahren Wartezeit wieder eine konzentrierte Dosis Leif Künzel.
Nach dem eher durchschnittlichen, etwas statischen Vorgänger “Kataku”, der so manchen ob
des sehr positiv angenommenen “Kika No Sekai” etwas ratlos und enttäuscht hinterließ, wirkt “Ketoujin” fast wie eine
Art Verjüngungskur. Beat-Gewitter, mit bedacht eingesetzte Distortion und all das, was man an MONO NO AWARE bis jetzt aufgrund eines hohen
Wiedererkennungswertes so geschätzt hat, findet sich auch auf dem jüngsten Spross wieder. Leif Künzel, der seit
“Kataku” allein agiert, geht einen Mittelweg zwischen Tanzbarkeit, dem "Partyfaktor" und experimentelleren Strukturen ein.
“Seva Seva” oder “Japonetz V Moskve” erinnern glatt ein bisschen an sein Nebenprojekt Norm, dass auch bei Hands Productions unter Vertrag steht.
Mit “Hinin” ist auch eine Live-Aufnahme enthalten, die einen Eindruck der Konzertqualität vermittelt und insgesamt etwas fließender daherkommt, ohne
dabei auf Beinmuskel-malträtierende Rhytmen zu verzichten. Beachtlich ist auf jedenfall die Gretsche zwischen den unterschiedlichen kompositorischen
Ansätzen, die “Ketoujin” mindestens auf eine Ebene mit “Kika No Sekai” stellt.
Was ist "Ketoujin" also? Solider, handwerklich
gut gemachter Rhytmic Noise mit spannenden Ausbrüchen aus typischen Genre-Schemata und hat einen vor allem in diesen Gefilden
eher selten gewordenen Wiederhörbarkeitswert. Nicht nur bei den Neubauten, auch bei MONO NO AWARE ist also alles wieder offen.
Andy
Mono No Aware - Projekt Homepage
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