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Kein anderer steht mehr für die Kurskorrektur im Hause WKN als BAIN WOLFKIND, der mit düsterem Low-Tempo
Rock´n Roll, stark amerikanischem Einfluss und gehörig Whiskey den Weltuntergang in der Kaschemme am Ende
des Universums gibt.
Sein zweites Fulltime-Album wirkt staubig, aber alles andere als eingestaubt. Ein bisschen Johnny Cash,
hier und dort sogar Seitensprünge mit Fields Of The Nephilim (z.b. "The Eye Of The Hurricane") bzw. Sisters Of Mercy
("Down The River"), dann mal wieder ein bisschen Südstaatenrock mit reichlich Mundharmonika und fertig ist "The Swamp Angel". Alpiner Rock´n Roll,
der einen in längst vergessene Tage zurückkatapultiert. Nicht vergessen, weil Äonen zwischen dem hier
und damals liegen, sondern eher mehrere Flaschen Hochprozentiges. Schon das lässige Cover,
dass Kippe und eine möglichst imposante Gürtelschnalle verspricht, was die Musik letztendlich auch hält.
Gelegentlich merkt man auch, dass die neue Marschrichtung von Der Blutharsch nicht zuletzt auch dem Hinzustoßen
von BAIN WOLFKIND zu verdanken ist und so finden sich die auf Teilen der letzten Blutharsch-Alben durchklingende
Atmosphäre wie schon beim Vorgänger "Music For Lovers & Gangsters" auf "The Swamp Angel" in Reinkultur wieder.
Stellenweise geht die Stimme im sonst anstandslos guten Mastering zwar ein bisschen unter, ändert aber am positiven Gesamtbild
nicht wirklich etwas. Sumpfig wird es zumindest nie. Für eine verrauchte Eckkneipe mit längst kaputter Musicbox und zwielichtigen Kumpanen,
die irgendwie echte Kerle sind, ist "The Swamp Angel" der richtige Soundtrack, der wie die Faust in den Nagel passt. Oder so ähnlich.
Andy
Bain Wolfkind - Myspace Seite
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