GNARK.audio

Hyperakusis

band: Various Artists
label: Audiophob
type: CD Compilation
Andys Bewertung

4 von 5 GNARKS
 
Vier Jahre nach der "Minus Infinity dB" Compilation veröffentlicht Audiophob einen weiteren Sampler - "Hyperakusis". Auf einer CD laden NERTHUS, MANDELBROT, ALARMEN, ZERO DEGREE und Labelchef SPHERICAL DISRUPTED ein, den Klangkosmos von Audiophob etwas näher kennenzulernen. Fünf Künstler, die aus ganz verschiedenen Winkeln der Musikszene stammen, präsentieren in 66 Minuten Spielzeit eine Mischung aus Electronica, Ambient, IDM und minimalistischen Rhytmuskonstrukten.

ALARMEN eröffnen die Spiele mit "Amazing Rapid Growth" und "Make Your Day". Ähnlich wie schon auf der MP3-EP "A Ghost And A Bottle Of Wine" (Auphnet) trifft man hier auf Minimal der kalt-technologischen Bauart mit verspielten, aber nicht zu dick auftragenden Retro-Rhytmen, die mitunter an alte Amiga- und C64-Zeiten erinnern. Auch minimalistisch und etwas an die abseitigeren I-F-Tracks erinnernd - hier und da mit kleinen Melodiebögen garniert - entfaltet sich NERTHUS mit "I Am Audiophobic Pt. I + II". Gänzlich anders gerät das schleifende Ambient-Stück "So Smooth" von MANDELBROT, einem der unzähligen Projekte von P.Muench (The Rorschach Garden, Synapscape, Templegarden´s, Rasputeen, Ars Moriendi,....). Spannend wird es vor allem ab dem Mittelteil, wenn "So Smooth" wirklich smooth wird und sich langsam in ein stark an moderne Kraftwerk klingendes Techno-Lounge-Whatever-Ungetüm verwandelt, nur um dann wieder in schabender Kälte zu versinken. Gerade der Übergang von Lärm zu Harmonie und wieder zurück ist hier so geschickt arrangiert, dass man ihn trotz des krassen Wechsels schlichtweg nicht wahrnimmt. Mirko Hentrich greift den schabenden Lärm-Sound auf und wandelt ihn mit seinem ersten SPHERICAL DISRUPTED-Track auf dieser Compilation, namentlich "Ghost Of Jupiter (NGC 3242)", in ein bohrendes, repetitives und räumlich verwinkeltes Electro-Ambient-Stück um. Auch der zweite SPHERICAL DISRUPTED-Beitrag baut auf ein ähnliches Klangkonzept, ist jedoch wesentlich klarer und frei von lärmig-flächigen Sequenzen. Zusammen mit dem klirrend-kalten, melancholischen Schlusstrack "Frozen Sunlight" von ZERO DEGREE ist vor allem das letzte Drittel der CD ein Kandidat für die Space Night-Untermalung. Weniger verschwommen, wesentlich klarer und dennoch sphärisch.

Alles in allem eine schöne Compilation, der man anmerkt, dass hier Musiker am Werk waren, die etwas von ihrer Arbeit verstehen.

Andy

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