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Düster-Punk ist ein Feld, welches hierzulande relativ spärlich bestellt ist. Fliehende Stürme (und zuvor die späten Chaos Z), deren Sidekick
Substance Of Dream, EA80, Die Strafe, Monozid und dann vielleicht noch die eher weinerlich-melancholischen Früchte Des Zorns
gehören hier zu den wohl bekanntesten und größtenteils noch aktiven Acts. Horrorpunk und ähnlichen Derivaten geht es da noch
ein ganzes Stück besser.
DER ZERFALL biten nun auf ihrer gleichnamigen Digital EP einen Sound den man zwischen ruhigerem Deutschpunk und The Cure
ansiedeln kann. Die Stimme ist hier jedoch mal angenehmerweise kein Robert Smith-Klon, denn die Gitarre-Keyboard-Kombination
ist es diesesmal, die das ganze doch vergleichbar macht. Fünf Tracks, veröffentlicht über AF Music, die zwar für ihre
doch eher einfachen Texte nicht unbedingt Literaturpreisverdächtig sind, jedoch durchaus überzeugend und wenig gekünstelt wirken.
"Gott Ist Überall", "Selbstjustiz", "Die Vision", "Suizid" - über diesen nicht zu verachtenden Stücken steht im besonderen
"Ich Sein", dem man sogar die Chance zu einem kleinen Hit einräumen kann. Was das nun mit Christian Death, 45 Grave oder Blitzkid
zu tun haben soll, weiß wohl nichteinmal der Verfasser des Pressetextes.
Die EP ist kein Jahrhundert-Werk, aber ein interessanter Startpunkt und zeigt noch viel Entwicklungspotenzial auf.
Wer auf Dark-Punk jenseits von ausgetretenen Grusel- und Horrorpfaden steht, kann hier endlich endlich wieder bedenkenlos zugreifen. Für Vinyl-Fetischisten wird dieses Jahr sogar eine entsprechende Platte erscheinen.
Andy
Der Zerfall auf Myspace
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