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Terraforming, der feuchte Traum aller Weltraumfanatiker und Sci-Fi-Fans - das Rezept, geeignete Planete sukzessive für Menschen bewohnbar zu machen. Abstrakt gesehen also ein Prozess, der eine bereits gefestigte Ausgangsstruktur verwandelt oder überformt um sie mit einem anderen System kompatibel und letztlich überschreibbar zu machen. Terror - Angst - ist ein Zustand, in dem Menschen oft jeglicher Rationalität entbehren und unverhältnismäßige, lange nach wirkende Vorgänge in Gang setzen kann. Egal ob jetzt auf den einzelnen bezogen oder auf eine beliebig große Anzahl von Menschen und / oder Tieren.

Genau das bringt uns zu "Terrorforming", dem mittlerweile sechsten Studioalbum von Andreas Wahnmanns Projekt FIR§T LAW, das diesen Januar über Loki Foundation das Licht der Welt erblickt hat. Angst und Veränderung sind die beiden Pole, um die sich "Terrorforming" dreht. 72 Minuten Spielzeit, die keinen Stillstand kennen und von Kontrasten leben. Nahezu perfekt aufeinander abgestimmt greift ein Element in das andere über, wandeln und verdichten sich sphärische Klangteppiche zu sehr klar abgesteckten, zielsicheren Songstrukturen und umgekehrt. Angst wird hier jenseits von billigen Schauermärchen behandelt, unterschwelliger, versteckter. Offensichtlich zwischen die Zeilen gepresst. Trotz allem wirkt "Terrorforming" nie konstruiert und durch die Einbindung geschickt gewählter Samples und gelegentlichen E-Gitarren-Wirren ("Under The Sea") und die kehlige, bisweilen etwas an Laibach (bitte nicht nach dem Grund fragen) erinnernde Stimme ergibt sich ein unverwechselbarer organischer Sound, der einen von Anfang an einnimmt. Der Opener "Serendipity Is A Hoax" wird mit Sicherheit auch in einigen Clubs mit Anspruch zu hören sein.

Musikalisch erschlagend, klanglich perfektionistisch - Andreas Wahnmann ist mit dem neuesten Sprössling von FIR§T LAW ein Werk gelungen, dass bereits im Januar definitiv als eines der Highlights 2009 angesehen werden kann. Die Frage ist, womit uns Loki Foundation als nächstes verwöhnen werden.

Andy

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