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Frankreich, immer und immer wieder Frankreich. In den letzten Jahren schossen dort viele höchst interessante
Bands in das Bewusstsein des angedüsterten Underground. Kanäle für eben diese Bands sind Label wie Manic Depression Records,
die u.a. Frustration, Deadchovsky oder eben BODY SNATCHER im Angebot haben.
Letztere sind leider bis jetzt etwas im allgemeinen Trudel untergegangen. Ein möglicher Grund könnte
die musikalisch höchst eigenständige und selbstbewusste Konzeption der Franzosen sein. Von minimalistischer,
sehr pointiert eingesetzter Elektronik dominiert, mit ebenfalls sehr bewusst eingesetzten Low-Fi Gothic / Independent-Rock
Elementen unterfüttert und einer Stimme, die durch eine Leichtigkeit begeistert, die ohne gesanglich wirklich vergleichbar zu sein
ein bisschen an Placebo erinnert. Hin und wieder wird es gloomy, atmosphärisch, nur um dann von grandiosen Nummern wie "Emma Peel" oder
dem sehr gelungenen Suicide-Cover "Ghost Rider" aufgelockert zu werden. Insgesamt verdichtet sich "The Ninth Floor"
zum Schluss hin immer mehr Rock´n Roll, jedoch ohne sich dabei in Allgemeinplätzen zu verrennen. Mit "Of Mystery And"
nimmt "The Ninth Floor" ein Ende, dass alle Elemente des Albums noch einmal aufnimmt, vermengt und fast schon jazzige Züge
annimmt.
Das Manic Depression-Debüt der Franzosen ist also ein ambitioniertes, unerwartet sperriges, atypisches Machwerk, dass gerade deshalb
Grund genug sein sollte, BODYSNATCHER auf dem Radar zu behalten.
Andy Bodysnatcher bei Myspace
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