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Eine EP mit fast 40 Minuten Laufzeit? Ja, so etwas gibt es und liegt in Form der jüngst auf dem Berliner Label für sperriges, bekannter als Ad Noiseam, unter dem Namen “Mutations” vor. THE KILIMANJARO DARK JAZZ ENSEMBLE, ein Bandname, der hält, was er verspricht. Düsterer, in seiner Machart sehr moderner Jazz, kombiniert mit leichten Einflüssen knisternd-industrieller Einlagen.Das Sextett macht eigentlich genau das, was man Bohren & Der Club Of Gore immer angedichtet hat, nur keinesfalls so getragen und gloomy. Zwischen den mit Cello, Gitarren, Xylophon, Bass und anderen Instrumenten eingespielten Spuren knarzt und raschelt es, die Insekten aus dem sehr gefälligen und schlichten Artwork krabbeln an einem vorbei. Die Drumloops sind stark mit dem Sound von Labelkollege Scorn verwandt, während die Klangkulisse des Albums auch als Evolution von Graeme Revells "Insect Music" verstanden werden kann. Die Downbeats, ein großartig aufbereiteter Fuhrpark an Sounds und Samples, sowie die von Hand eingespielte Musik entwickeln eine ureigene Dynamik, die sich selbst immer wieder überraschend bricht, bis aus den Scherben wiederum neue Melodien auferstehen.

Wem Dark Ambient also immer zu langweilig war und auf atmospährische, handwerklich herausragende Musik steht, dem sei “Mutations” wärmstens ans Herz gelegt.

Andy

Ad Noiseam - Label Homepage