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Nach dem eher kurzlebigen, modernen Electroclash-Hype erlebt der Minimal Wave der 80er Jahre seit mehreren Jahre geradezu eine Renaissance. Bands wie Die Radierer, Martial Canterel, The Actor oder Der Plan krochen publikumswirksam wieder aus der Versenkung und Andreas Dorau schaffte es sogar in die Charts. Doch auch der Nachwuchs schlief keineswegs. Projekte wie Bakterielle Infektion, A², We., Die Perlen, Wermut und viele mehr konnten sich in den letzen Jahren etablieren und eine eingeschworene Fangemeinde um sich versammeln.

Kann man im Fall von QEK JUNIOR eigentlich auch von Nachwuchs sprechen? Immerhin handelt es sich bei den Köpfen des Projektes mitunter um ehemalige Mitglieder der deutschen Gothic-Rock-Größe The House Of Usher. Wie auch immer, ihr Album “Ausverkauf” ist Nostalgie pur. QEK JUNIOR, benannt nach einem populären Wohnwagenmodell aus Zeiten der Ost-Diktatur, wollen keine Reihenhäuser und sinnen sich zurück zum guten alten Plattenbau. Warme Analogsounds, eine verhältnismäßig unbehandelte Stimme (einmal keine Vocoder-Monotonie) und schlichte, entschlackte Rhytmen prägen den Sound des Duos. Das kann sehr spannend sein, aber auf die Dauer wirkt das ganze leider ein kleines bisschen zu eintönig.

Deplatziert und anachronistisch wirkt “Ausverkauf” trotzdem keineswegs und enthält mit Titeln wie dem durch Sampler-Beiträge bereits bekannten “Neue Ästhetik” genug Hitpotenzial, um sich zusammen mit Welle:Erdball, File Not Found, Die Perlen und The Rorschach Garden an die Spitze der deutschen Minimal-Wave-Szene zu schießen und auch dort zu bleiben.

Andy

QEK Junior bei Myspace