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KIRLIAN CAMERA waren schon immer eine Klasse für sich. Das italienische Projekt rund um Angelo Bergamini
schaffte es immer wieder den musikalischen Zeitgeist in die eigene Arbeit einfließen zu lassen, ohne den ganz
eigenen Sound zu verzerren. Nach dem letzten, 2007 erschienen Album "Coroner´s Sun" nahm sich die Band Zeit
für eine gemeinsame Tour mit den nun ehemaligen Labelkollegen London After Midnight. Gleichzeitig erfuhren einige
ältere Werke eine Neuauflage, während Sängerin Elena Fossi sich um ihr eigenes Projekt Spectra*Paris kümmerte.
Mit dem sogenannten Special-PriceAlbum "Held V - Shadow Mission" gibt es nun Nachwuchs im Hause KIRLIAN CAMERA,
der die Wartezeit auf den nächsten Longplayer "Odyssey Europa" verkürzen soll. Ob man "Held V - Shadow Mission" nun wirklich
als Album begreifen kann, bleibt fraglich, ist der Umfang doch eher der einer Vorab-EP. Vor allem wenn man bedenkt, dass
hier unter anderem bereits bekannte Stücke wie "Heldenplatz" oder "K-Pax" in neuen Versionen enthalten sind.
Der Sound der Platte ist zwischen sehr typischen elektronischen Arrangements und der sphärischen Klasse eines "Ascension" im Fall von "Odyssey Europa"
gefangen. Ein bisschen überraschend ist die Neubearbeitung von "K-Pax", die einen gewissen Minimal-Pop-Charakter hat.
Das hat Charme und beleuchtet ganz neue Aspekte. Auch die neuen Titel wie das bereits erwähnte ergreifende "Odyssey Europa" oder das
ambientige, ein bisschen krautrockige "Alien Chill Calling" wissen zu überzeugen. "Julia Dream (kcpf 1)" fällt positiv aus dem Rahmen,
wirkt sehr organisch und bricht mit dem sonst sehr clubfreundlichen Sound der meisten Tracks. Bezaubernd, betörend gibt sich Elena Fossi hier von ihrer besten Seite.
Für all jene, die es etwas eingängiger mögen ist mit "E.D.O. (Europa Drama Orbit)" oder "Edges (Mission Walhalla V)" auch typische Tanzflächen-Kost dabei, die unterhaltsam, aber alles andere als weltbewegend ist.
Sieht man von ein paar ´Ausrutschern´ ab, verspricht "Odyssey Europa" sehr vielseitig zu werden. Insgeheim hoffe ich aber, dass
man nicht zu viel der eher typischen Electro-Nummern in das Album integriert. Grundsätzliches Interesse ist geweckt, bleibt nur zu warten
ob man sich zu "Held V - Shadow Mission " noch einmal steigern kann.
Andy Kirlian Camera - Band Homepage
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