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Als ich in einem Forum in einer Vorschau für die Woche eine Rezension der neuen ATRIUM CARCERI Platte "Souyuan" ankündigte, hätte ich nicht damit gerechnet, dass mich bei den sonst eher spärlichen Reaktionen folgende Antwort erreicht: "Kannst Du da bitte einen Verriss schreiben? Ich finde die Platte unglaublich schlecht! Alles so zusammenhangslos, kein Spannungbogen und teilweise ganz schlechte Sounds.". Ehrliche, harte Worte, die zumindest teilweise den Nagel ziemlich auf den Kopf treffen. Natürlich habe ich mich zuerst gescheut, mich von diesem Urteil beeinflussen zu lassen, musste aber letztendlich doch anerkennen, dass der Schreiber tatsächlich recht hatte.

"Souyuan" verkörpert die Problematik heutiger Dark Ambient eigentlich perfekt: Man traut sich nicht mal aus dem rumdüsternden Grundschema auszubrechen, gleichzeitig fehlt tatsächlich ein Spannungsbogen, der die CD möglicherweise davor bewahrt hätte, als unfreiwillige Einschlafhilfe zu dienen. Die fünfte Veröffentlichung auf CMI in sechs Jahren hinkt jedoch auch dem eigenen Output hinterher und ist insgesamt allenfalls in die unliebsame Kategorie ´nett´ zu stecken. Trotzdem gibt es auch ein paar angenehme Punkte, vor allem, dass es nicht ausschließlich flächig zur Sache geht und immer wieder perkussive Elemente auftauchen, hier und dort ein paar Samples und Loops, die für Abwechslung sorgen.

Schön aufgemacht ist "Souyuan" ja, aber ein wirklicher musikalischer Mehrwert wie auf anderen ATRIUM CARCERI-Veröffentlichungen bleibt leider aus. Die Frage ist, ob der Dark Ambient der extrem ruhigen Gangart sich nicht mittlerweile völlig überlebt hat. Immer wieder brechen Platten da ab, wo es wirklich spannend hätte werden können. Was fehlt, sind atmosphärische Platten, die trotzdem etwas zu bieten haben, dass ´catchy´ und unterhaltsam (im positiven Sinne) ist.

Andy

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