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The Hidden Agenda

band: Attrition
label: Tow Gods
type: CD Album Rerelease
Mit "The Hidden Agenda" wird eines der Kultalben von ATTRITION endlich wieder neu aufgelegt. Zum ersten Mal erschien das gute Teil 1993 auf dem leider verblichenen Hyperium-Label. Jetzt, 16 Jahre später, hat Matrin Bowes den Sound generalüberholt und dem heutigen Standard angepasst. Ebenfalls an heutige Qualitätsstandards angepasst wurde das Artwork, das jetzt im ganz im Zeichen der Two-Gods-Reihe steht.

Neben "The Hidden Agenda" selbst sind als Bonus die drei Stücke von der „Lip Sync“-Maxi (1993, ebenfalls Hyperium) enthalten: „Lip Sync (Xenophobia Edit)“, „Sister Teresa“ und „His Latest Flame“. Die Veröffentlichung lag damals genau am Nerv der Zeit. Minimal, funkig, weird und durch den klassischen Gesang mit einer gewissen zeitlosen Würde versehen. Teilweise fühle ich mich an DIE FORM zu „Corpus Delicti“-Zeiten erinnert, auch wenn ATTRITION selten die Prägnanz besagter Veröffentlichung erreichen. Leider hat man auf "The Hidden Agenda" alle Ideen jeweils in ein einzelnes Stück pressen wollen, was sich zwar nett anhört, aber dem Wiedererkennungswert einiger Titel etwas abträglich ist. Hervorstechende Ausnahmen: "The Mercy Machine", "Lip Sync" (erinnert ein wenig an CHIASM), sowie die neoklassisch-treibenden "The Third House" und "A Wing And A Prayer". Gerade diese Stücke zeigen das kompositorische Vermögen der Band und entschuldigen den einen oder anderen Standard-Track aufs vollste.

Wer sich mit den aus heutiger Sicht teils ein wenig trashig anmutenden Pop-Passagen anfreunden kann, wird "The Hidden Agenda" sehr zu schätzen wissen, gerade wegen der interessanten Bonus-Tracks. Ein schönes, bisweilen skuriles Zeitdokument der frühen 1990er Jahre.

Andy
Attrition - Band Homepage