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Mortusae

band: Empusae
label: Hands Productions
type: 2CD Rerelease-Sammlung
Die Doppel-CD "Mortusae" umfasst Aufnahmen aus den letzten zehn Jahren von Sal-Ocin aka EMPUSAE, einigen vielleicht durch seine Arbeit bei THIS MORN’ OMINA oder TZOLK ’IN bekannt. Zusätzlich zu den klanglich ordentlich aufpolierten Studio-Tracks und einer Kooperation mit CONVERTER ("Ceremony") bietet "Mortusae" noch drei Aufnahmen vom Maschinenfest 2008. Die Besonderheit: Bei jedem Track leisten ihm andere Künstler Schützenhilfe. Neben Maschinenfest-Urgestein THOMAS HEIN unterstützen ihn der Hands-Top-Soundtüftler Manuel G. Richter aka XABEC, SYNAPSCAPE, ROGER ROTOR und Ant-Zen-Chef SALT höchstpersönlich.

"Mortusae" vereint die Essenz früherer EMPUSAE-Veröffentlichungen auf Divine Comedy Records und Sub.Session.Media nun unter einem Dach (eben Hands) wieder. So ist das Debüt "Funestus" (Divine Comedy, 2002) bis auf vier Remixe und das Stück "La Puissance" komplett auf CD 1 enthalten. Die normale CD-Version und die Box-Edition von "Extra-Muros" aus den Jahren 2003 und 2005 ist nun auch in Teilen zusammengeführt worden ("Extra-Muros" und "Résurrection"). "Ritual Decay" (Sub.Session.Records, 2003) gibt sich in abgeänderter Reihenfolge ebenfalls die Ehre. Exklusive Stücke sind - bis auf die Live-Aufnahmen vom Maschinenfest - nicht enthalten.

Auf den zwei prall gefüllten CDs kann man nun die musikalische Entwicklung von EMPUSAE nachhaltig verfolgen. Überraschend vor allem die atmosphärisch an alte Instrumentals von WUMPSCUT (sic!) erinnernden ersten Tracks, allerdings mit einem gewissen rituellen Unterton. Viele Titel erhalten ihren Charakter vor allem durch Bassläufe und das "mehr" jenseits der vordergründigen Rhythmus-Strukturen, denen man eine gewisse Soundverwandtschaft zu THIS MORN’ OMINA attestieren kann. Wobei ich bis auf die tribal-ritualen Werke von TM’O EMPUSAE eindeutig vorziehen würde. Hier und dort wird es relativ Dark Ambientig, dann wieder „wuchtig-tribalistisch“ und mittendrin sogar akustisch. Mir fällt leider kein passendes Wort ein, um "Fantasm I" zu beschreiben. Im Englischen wäre es wohl "haunting". Die Stücke von "Ritual Decay" (zu finden auf CD 1) würde ich am ehesten als Distorted Ethno beschreiben, vermischt mit... viktorianischem?... Sample-Flair. Die Maschinenfest-Aufnahmen sind im Übrigen mehr als nur ein nettes Erinnerungsstück für damals Anwesende und wissen richtig zu überzeugen.

Im Speziellen ist "Mortusae" erstmal allen Komplettisten ans Herz zu legen und natürlich all jenen, die an ältere EMPUSAE-Veröffentlichung nur schwer oder gar nicht mehr herankommen. Im allgemeinen Fans von tribalem Techno, komplexen und gleichzeitig straighten Rhythmusspielereien und moderner, hochenergetischer Ritual-Musik. Abschließend zitiere ich mal die Rückseite der CD: "Let These Soundtracks Stimulate Your Fantasies!".

Andy
Hands Productions - Label Homepage