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Mal wieder etwas sperriges aus Amsterdam! Das europäische Hauptstadt des studentischen Cannabis-Tourismus
hat wesentlich mehr zu bieten als ein bisschen THC. Staalplaat zum Beispiel. Das alteingesessene Label
für abwegige Musik präsentiert uns über eine der vielen Submarken (in diesem Falle Mort Aux Vaches) MUDBOY, aus den US of A.
Mort Aux Vaches-Veröffentlichungen sind speziell für einen Radio-Sender (VPRO) produzierte Alben.
Auf ihrem Beitrag zur Reihe präsentiert MUDBOY einen sehr merkwürdigen minimalistischen Retro-Sound. Das "NTRO" besteht
aus einem hochfrequenten Metallplingen, Wasserblubbern und kehligem Gesang, den man wohl
selbst in den Niederlanden nicht verstehen dürfte. Bei "B.O.G." bleibt das Wasserblubbern
erhalten, ergänzt durch eine Walzer-Melodie eines alten Keyboards (mit sowas ähnlichem
wie einem Touchpad). Wer das Stück "The Read And Silver Fantastique And The Libretto Of The Insipid Minstrel" von CINEMA STRANGE kennt,
wird es sofort wiedererkennen. Der Sound ist vergleichbar gespenstisch, wobei MUDBOY noch wesentlich mehr
mit Effekten arbeiten und dem ganzen eine wohlig-bizarre Note verpassen. Mit abschwellendem Donnergrollen
eröffnet dann "OSANDAWAYS", dass ebenfalls zwischen Befremdung, dem Unheimlichen und einer wohligen Vertrautheit
wankt, diesesmal von einem Synth dominiert. Das Wohlige verschwindet bei "BEEBBUB", welches wesentlich
aggressiver und lärmiger als der Rest der Platte ausfällt. Vielleicht liegt es an der Sprache,
aber ich fühle mich ein wenig an die "To All Who Are Interested" von CLUB MORAL erinnert.
Mit "Shantysea" verlassen wir MUDBOY wieder. Der 9-Minüter hat ein bisschen was von total verspult-psychedelischen
Krautrock-Nummern.
Intensiv, interessant, zwanglos - das waren meine Eindrücke von MUDBOY. Was sind eure?
Andy Staalplaat - Label Homepage
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